Bergsteigen ist eine der anspruchsvollsten, aber auch lohnenswertesten sportlichen Aktivitäten. Viele Wanderer und Kletterer können der Versuchung, sich nach dem langen Weg zur Spitze des Bergs ein wenig zu erfrischen, nicht widerstehen. Was eignet sich dazu besser als sich in einer schönen Lounge in einer Berghütte abzukühlen und unglaublich leckere lokale Speisen zu probieren. Die Naschkatzen unter uns können einzigartige Desserts in großen Höhen oder in Kaffees neben nahegelegenen Parkplätzen genießen.
Wieso sind diese Desserts so einzigartig?
Die Antwort ist ziemlich simpel: Weil sie den Geschmack des Ortes widerspiegeln, die lokalen Zutaten und die Jahrzehnte (oder manchmal Jahrhunderte) von Traditionen - all dies verpackt in einem einzelnen Stück Kuchen oder einem Krümel eines schmackhaften Desserts.
Zwischen Italien und Frankreich - das Mont Blank-Dessert
In der Aosta Region, dem Heimatland des Mont Blanc, ist der ultimative Leckerbissen eine Nachspeise aus Kastanien und Schlagsahne, ein kleiner, süßer Ameisenhügel. Kastanien waren früher das Brot der Armn, aber dieses Brot hat zuerst tausenden, armen italienischen Bauern in schweren Zeiten das Leben gerettet und sich dann im 20. Jhd. zu einer haute-couture Speise verwandelt. Mont Blanc oder Montebianco ist eine typische piemontesische Süßspeise. Die Kastanien werden in Milch mit Zucker und Vanille gekocht, worauf sie einen süßen Geschmack und eine weiche, cremige Konsistenz annehmen. Sobald die Kastanien abgekühlt und zu einem Püree geworden sind, werden sie durch ein spezielles Gerät gepresst, um die "Wurm-ähnliche" Konsistenz zu erhalten, und in Form eines Berges drapiert. Dazu kommt eine großzügige Haube aus Schlagsahne, um die verschneiten Gipfel anzudeuten. Man kann auch noch etwas Schnee aus Puderzucker darauf streuen, um der hedonistischen Stimmung gerecht zu werden.
Der Nachtisch wird typischerweise im Herbst serviert, wenn die Kastanien-Hochsaison ist. Im Hause Savoyen veranlasste die Verfügbarkeit von Zucker und Kastanien die Konnditor*innen des Hofes, dieses einfach zubereitete Dessert zu kreieren.
Montebianco ist im Norden Italiens weit verbreitet, besonders im Aostatal. Es ist sehr wahrscheinlich, dass der Nachtisch an der Grenze Italiens zu Frankreich geboren wurde, als die Region unter savoyischer Herrschaft stand und Piemont und Frankreich noch vereint waren. Der Mont Blanc selbst, von dem das Dessert inspiriert ist, liegt auf der Grenze zwischen Frankreich und Italien, deshalb ist es vernünftig anzunehmen, dass das Rezept aus dem gemeinsamen Gebiet stammt und sich dann in ganz Europa verbreitet hat.
Wo kann man ihn probieren?
Die Nachspeise kann leicht in den größeren Konditoreien von a href="https://peakvisor.com/adm/aosta-valley.html" target="_blank">Aosta, Courmayeur und Chamonix gefunden werden. Abweichend von der vornehmen Version, die in Kaffees serviert wird, bieten Berghütten einen leichten und schmackhaftenn "Crostata"-Kuchen, der mit einer Marmelade wilder Beeren aus nahegelegenen Bergen zubereitet wird, an.
Zwischen der Schweizund Italien - Matterhorn/Cervino Süßspeisen
Die Spitze des Matterhorn ist auf der ganzen Welt bekannt, nicht nur weil er schwer zu bezwingen ist, sondern auch wegen des Markenzeichens von der berühmten Schweizer Schokolade - Toblerone. Die Schokoladentafel hat eine bestimmte Form, die von dem majestätischeen 4477m hohen Matterhorn, das stolz über die Landschaft ragt, und seinem perfekten pyramidischen Gipfel inspiriert ist.
Auf der italienischen Seite des Berges backen die Konditoren einen Kuchen, der Cervino heeisst und ebenfalls von der pyramidischen Form des Matterhorns inspiriert ist. Er hat einen ähnlichen Geschmack wie der "Pandoro", ein traditioneller Weihnachtskuchen in Norditalien. Die Hauptzutateen sind Milch, Eier, Zucker, Mehl, Vanilleschoten, eingelegte Pfirsiche und kandierte Kirschen.
Wo kann man ihn probieren?
Lokale Konditoreien in Cervinia, beispielsweise Antico Forno Flamini, verkaufen einen sehr guten Cervino-Kuchen.
Gateau du Vully
Gateau du Vully ist ein typischer Nachtisch der Schweizer Bergweiden. Er bekommt seinen Namen vom Mont Vully, der sich im Kanton Fribourg befindet. Die Zutaten sind recht simpel und typisch für Bergregionen: Milch, Butter und Sahne. Es ist der perfekte Frühstücks-Kuchen und der perfekte Leckerbissen für Jung und Alt.
Der Vullykuchen wird seit dem Ende des 19. Jhd. zubreitet. Die Société de Couture du Bas-Vully-Aufzeichnungen erwähnen 1902 einen Kuchenverkauf des Haut-Vully Damenvereins. Die Friedli Bäckerei in Sugiez war die erste, die ihn offiziell vermarktet hat. In den letzten 30 Jahren hat sie sich auf diesen schmackhaften Kuchen spezialisiert.
Der beste Weg, um Deine Jagd nach Süßspeisen und Deine Abenteuerlust zu vereinen, ist, den historischen Pfad um Vuly (Sugiez-Pierre Agassiz-Sugiez) zu erkunden. Er wird dich in die Anfangszeiten der Romandie zurückversetzen und bietet verzaubernde Panoramablicke der Drei Seen, des Jura und der Alpen und er überquert das kleinste der Schweizer Weinanwesen.
Wo kann man ihn probieren?
Du kannst beide Versionen des Kuchens in den besten Bäckereien in Murten - der Aebersold- oder Mr. Bernard Gailleet-Bäckerei - finden.
Lass' uns diese süße Reis im Norden Italiens, der Lombardei und einem Ort nahe der Lecco-Berge, beenden. Überraschenderweise gibt es zwei Kuchen, die nach zwei wichtigen und bekannten Bergen, nämlich dem Grigna und dem Resegone, benannt sind. Diese Kuchen können in historischen Kaffees im Stadtzentrum von Lecco und unzähligen Berghütten auf 2000m Höhe gefunden werden.
Der Grigna-Kuchen
Die Geschichte dieses Kuchens geht ins 20. Jhd. zurück. Es ist eine aufregende Geschichte über einen Konditor names Michelli aus Mandello del Lario. Michelli unternahm eine lange Schiffreise nach England und bereitete während seines Besuchs ein Dessert für denn englischen Hof zu. Er gewann den Wettbewerb mit seinem einzigartigen Kuchen und dessen Nuancen von Butter, Kaffee, Haselnüssen und Mandeln. So kehrte er nicht nur als Gewinner nach Italien zurück, sondern auch mit einer englischen Ehefrau an der Hand.
Der Grigna-Kuchen ist ein perfekter Nachtisch oder ein guter Snack zwischen zwei Mahlzeiten. Er schmeckt einen Tag nach der Zubereitung deutlich besser und muss gut eingepackt aufbewahrt werden. Er passt sehr gut zu den besten italienischen Schaumweinen, sowohl trocken als auch süß.
Wo kann man ihn probieren?
Das Originalrezept ghört der Gilardoni-Konditorei in Mandello del Lario, wo Du ihn leicht finden kannst. Sonst kannst Du ihn auch direkt in der Berghütte Elisa auf dem Weg zur Spitze des Grigna probieren.
Der Resegone-Kuchen
In der Nähe von Lecco gibt es die berühmte und geliebte Bergkette des Resegone. Die Idee, dieser Bergkett einen Kuchen zu widmen, entstand 2006, um dieses Symbol von Lecco zu zelebrieren. Zudem wurde entschieden, ausschließlich lokale Zutaten zu verwenden, die im 19. Jhd. in dem Gebiet üblich waren. Drei Konditoren von Lecco taten sich zusammen und kreierten diesen Kuchen. Sie hatten zum Ziel, alte Geschmäcker, authentische Aromas und ihre Leidenschaft für die Umwelt und das umliegende Land zusammenzubringen.
Der Resegone-Kuchen ist eine Momentaufnahme der Umgebung: Er besteht aus einer Mürbeteig-Schale, die die Kälte der Lecchesen im Umgang mit Fremden darstellen soll. Allerdings macht sie schnell Platz für die Zärtlichkeit und Emsigkeit von Lecco, die durch die süße Füllung symbolisiert werden. Die samtige Blaubeermarmelade im Kern des Kuchens ist eine angenehme Überraschung für Deinen Gaumen, genauso wie es die Einheimischen nach besserem Kennenlernen sind.
Wo findet man ihn?Der Kuchen wird in allen Konditoreien von Lecco gebacken, aber wir empfehlen ihn direkt auf Deinem Weg zum Berggipfel zu probieren, nämlich in der Berghütte Luigi Azzoni.