Nomadenfreundliche Länder für Bergliebhaber

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Heutzutage arbeiten viele Menschen remote. Zum Beispiel schätzt das U.S. Bureau of Labor, dass 18–20 % der Erwerbstätigen in den USA von zu Hause aus arbeiten. Ich vermute, dass es in anderen westlichen Ländern ähnlich aussieht.

Obwohl Technologie und Fortschritt die Zahl der Nomaden auf ein historisches Tief gesenkt haben, nimmt die Zahl der digitalen Nomaden stetig zu.

Früher musste man oft jahrelang sparen, um ein paar Monate reisen zu können. Heute hat sich das geändert: Viele Länder auf der ganzen Welt öffnen ihre Türen für Remote-Arbeiter, um die Wirtschaft zu stärken und Fachkräfte anzuziehen. Die meisten dieser Visa gibt es erst seit ein paar Jahren, manche sogar erst seit 2024.

Viele dieser Länder zeichnen sich durch eine einzigartige Mischung aus Bergen und Kultur aus. In diesem Artikel richten wir uns an Bergliebhaber, die in die entlegensten Ecken der Welt reisen und das Leben in den Bergen erleben möchten.

Bereit fürs Abenteuer… Foto: Sergei Poljak. Nomadenfreundliche Länder für Bergliebhaber
Bereit fürs Abenteuer… Foto: Sergei Poljak

Warum ein Visum beantragen? (oder warum nicht…)

Die meisten PeakVisor-Leser besitzen Reisepässe, die ihnen die visafreie Einreise in die überwiegende Mehrheit der Länder ermöglichen (siehe diesen Link, um zu sehen, wohin du mit deinem Pass reisen kannst). Einige unserer Leser, etwa aus Südafrika oder Indien, haben jedoch eingeschränktere Möglichkeiten.

Der Zweck dieser Digital-Nomad-Visa besteht darin, für eine gewisse Zeit in einem Land zu bleiben und seine Kultur und Menschen viel intensiver kennenzulernen, als es bei einem kurzen Besuch möglich wäre. In der Regel gelten sie für 6 bis 12 Monate. Langfristig sind sie jedoch meist nur vorübergehend, mit einigen bemerkenswerten Ausnahmen – siehe diesen Artikel über Länder mit Bergen, die Remote-Arbeitern eine dauerhafte Aufenthaltsmöglichkeit bieten. Digital-Nomad-Visa erlauben in der Regel auch, die Familie mitzunehmen, wobei für Ehepartner oder Kinder eventuell ein zusätzliches Einkommen nachgewiesen werden muss.

Einige Länder erlauben Remote-Arbeit ohne Visum gar nicht. Wenn zum Beispiel eine Familie nach Japan reist und die Mutter ein oder zwei Tage lang Anrufe entgegennimmt oder E-Mails beantwortet, ist das offenbar illegal. Gleiches gilt für digitale Nomaden, die mit einem dreimonatigen Touristenvisum einreisen und fünf Tage die Woche arbeiten. Wie streng das kontrolliert wird, ist natürlich unklar.

Ein Jahr oder länger in einem Land bleiben zu können, ist natürlich praktisch – so findet man leichter langfristige und bezahlbare Mietwohnungen. Doch Nomadenvisa haben auch ihre Schattenseiten. Der Papierkram kann nerven. In jedem Land musst du nachweisen, dass du ausreichend versichert bist, wobei man sowieso nie ohne Versicherung reisen sollte. Besonders wichtig: Ein digitales Nomadenvisum kann bedeuten, dass du im Gastland Steuern zahlen musst.

Ein echter Nomaden-Lifestyle heißt, immer in Bewegung zu sein und sich nicht festzulegen. Manche wollen vielleicht gar kein Visum beantragen. In diesem Fall können sich die meisten Reisenden aus Industrieländern problemlos drei Monate in einem Land aufhalten, ohne dass Fragen gestellt werden.

PeakVisors Top-Länder, die Visa für digitale Nomaden ausstellen

…und selbstverständlich mit tollen Bergen locken.

Namibia

Das Visum: Namibia bietet ein sechsmonatiges Digital-Nomad-Visum für besonders ambitionierte Reisende an. Die Beantragung ist unkompliziert und vollständig online möglich – hier geht's zum Namibia Investment Promotion and Development Board. Wichtig: Du benötigst dieses Visum auch, wenn du im Land freiwillig arbeiten möchtest.

Das Visum lässt sich nicht verlängern – nach sechs Monaten heißt es Abschied nehmen. Wer möchte, kann sich aber nach einem Jahr wieder bewerben. Ansonsten bietet sich das normale 90-Tage-Touristenvisum an, das unkompliziert und kostenlos ist. Egal, ob mit Visum oder ohne, die Einreise nach Namibia ist der einfachste Teil.

Die Sonne geht über einer offenen Straße in Namibia unter. Foto: Sergei Poljak. Nomadenfreundliche Länder für Bergliebhaber
Die Sonne geht über einer offenen Straße in Namibia unter. Foto: Sergei Poljak

Die Berge: Ich habe 2012 im Rahmen meines Studiums drei Monate in Namibia verbracht. Heute, zwölf Jahre später, haben nur wenige Orte einen so großen Eindruck auf mein Leben hinterlassen. Die Landschaft und die Berge wirken wahrhaft ätherisch. Die einzigartigen Naturschutzmaßnahmen des Landes sind erfolgreich, und Regionen wie Damaraland beherbergen eines der letzten intakten Ökosysteme der Erde. Hier kann man Löwen, schwarze Nashörner und Elefanten außerhalb eines Nationalparks beobachten. Und die Menschen? Die freundlichsten, die ich je getroffen habe.

Namibia gehört zu den rauesten Ländern überhaupt. Ein Großteil des Landes besteht aus zerklüfteten Bergen, bekannt als die Große Schichtstufe, die während der Auflösung des Superkontinents Gondwana entstanden und über die Zeit hinweg langsam von Wasser und Wind geformt wurden. Es gibt hier und da ein paar Wanderwege, aber sei darauf vorbereitet, deinen eigenen Weg den Berg hinauf zu finden.

Foto: Sergei Poljak. Nomadenfreundliche Länder für Bergliebhaber
Wereldsend Berg, wörtlich „Ende der Welt" auf Afrikaans. Das ist der einzige Berg, den ich in Namibia bestiegen habe – wir waren dort, um zu forschen, nicht um Berge zu besteigen. Es war eine Kletterpartie durch die Wüste bis zum Gipfel, von wo aus wir den Atlantik sehen konnten. Foto: Sergei Poljak

Namibia ist das trockenste Land, das ich je besucht habe. In den nördlichen Küstenregionen fällt kaum Regen. Dennoch ist es auch der einzige Ort, an dem ich jemals eine richtige Sturzflut gesehen habe. Wüstenoasen voller tropischer Vögel setzen einen faszinierenden Kontrapunkt zu den unendlichen, staubigen Gipfeln.

Wie reise man am besten durch Namibia? Für Remote-Arbeiter ist das nicht ganz einfach. Mein Tipp: Swakopmund als Ausgangspunkt nehmen – eine Küstenstadt mit einer (relativ) großen Expat-Community, wo du Unterkunft und Internet bekommst. Hol dir einen Truck, fahr durchs Land, entdecke die Landschaft und die Tierwelt. Denk dran, ein Satelliten-Rettungsgerät einzupacken und sei bereit, dich im Notfall selbst retten zu müssen.

Wenn du nach Namibia kommst, solltest du Lust auf Abenteuer haben. Mit offenem Kopf und offenem Herzen kann dieses Land Menschen auf eine Weise verändern, wie es kaum ein anderer Ort kann.

Und denk daran: Du lebst jetzt nach afrikanischer Zeit. Lass es langsam angehen. Kein Grund zur Eile.

Die trockenen Flussschluchten gehören den Elefanten. Foto: Sergei Poljak. Nomadenfreundliche Länder für Bergliebhaber
Die trockenen Flussschluchten gehören den Elefanten. Foto: Sergei Poljak

Japan

Das Visum: Ab 2024 bietet Japan ein Digital-Nomad-Visum an, eine der besten Möglichkeiten, länger im Land zu bleiben. Japan ist bekannt für seine strikten Einwanderungsbestimmungen (und strenge Regeln generell), daher sind diese Visa nicht verlängerbar. Eine der größten Herausforderungen ist der Nachweis eines jährlichen Einkommens von mindestens 10.000.000 JPY – fast 70.000 USD – selbst mit dem günstigen Wechselkurs.

Zusätzlich rät die US-Botschaft in Japan davon ab, ohne ein Digital Nomad-Visum als Fernarbeiter im Land zu arbeiten. Wie bereits erwähnt, ist Japan eine stark regelbasierte Gesellschaft. Auch wenn du denkst, dass du nicht beim Remote-Arbeiten erwischt wirst, empfiehlt PeakVisor, sich an die Vorschriften zu halten.

Folge diesem Link zu einer Geschichte eines Tech-Arbeiters, der im Oktober 2024 sein Digital Nomad-Visum erhalten hat und den Prozess detailliert beschreibt. Anscheinend war sein Antrag der erste, der bei der japanischen Botschaft in Berlin einging! Reisen nach Japan sind derzeit sehr beliebt, und ich gehe davon aus, dass dieses Visum in Zukunft erhebliches Interesse auf sich ziehen wird.

Ein Nachteil dieses Visums ist, dass der Antrag bei einer Botschaft im Heimatland gestellt werden muss, was für diejenigen, die bereits im Ausland leben oder reisen, eine zusätzliche Hürde darstellen kann.

Der Fuji ist einer der bekanntesten Berge der Welt. Nomadenfreundliche Länder für Bergliebhaber
Der Fuji ist einer der bekanntesten Berge der Welt

Die Berge: Japan ist vor allem für seine Städte bekannt. Tokio ist die größte Stadt der Welt und gilt laut vielen als die beste Stadt überhaupt. Doch die Berge Japans sind fast genauso kultig. Die imposanten Stratovulkane und zerklüfteten Alpenzüge sind tief in Mythen und Poesie des Landes verwoben. Selbst als Westeuropäer habe ich schon so lange ich denken kann ein Bild vom Fuji, Japans höchstem Berg, im Kopf. Japan hat in den letzten ein bis zwei Jahrzehnten auch die Skiwelt im Sturm erobert, als der Westen seine Vorliebe für unglaublich trockenen, fluffigen Pulverschnee entdeckte.

Japan hat ein gemäßigtes Klima mit vier klar unterscheidbaren und eleganten Jahreszeiten. Der Sommer hüllt die Berglandschaften in üppiges Grün, während der Herbst mit einem der schönsten Laubfärbungen der Welt aufwartet. Der enorme Schneefall prägt den Winter: Kalte sibirische Luft strömt über das vergleichsweise warme Japanische Meer, nimmt Feuchtigkeit auf und steigt dann über die Berge, wo die Feuchtigkeit abkühlt und als Schnee niedergeht. Der Frühling ist wohl die beliebteste Jahreszeit, zumindest wenn man die Hotelpreise betrachtet. Dann blühen die Kirschbäume und hüllen das Land in zarte rosa Farbtöne.

Der Tokachidake Vulkan auf Hokkaidō (der Nordinsel Japans). Nomadenfreundliche Länder für Bergliebhaber
Der Tokachidake Vulkan auf Hokkaidō (der Nordinsel Japans)

Der Nachteil Japans liegt in den Menschenmassen. Japan ist dicht bevölkert, was viele unterschätzen, bis sie es mit eigenen Augen sehen. Ein Besuch der Berge, die leicht von Tokio aus zu erreichen sind, kann bedeutet, dass man mit Hunderten von Menschen Schlange steht, nur um ein Bild von einem beliebten Aussichtspunkt zu machen. Es ist einfach eine andere Kultur.

Trotzdem scheint es deutlich mehr „Japan-Liebhaber" als „Japan-Skeptiker" zu geben, also solltest du dir am besten selbst ein Bild machen.

Georgien

Das Visum: Auch wenn ich die genauen Visamöglichkeiten aller 193 Länder noch nicht durchgegangen bin, ist klar, dass Georgien die mit Abstand beste Einreiseregelung für Remote-Arbeiter oder jeden, der längere Zeit im Land verbringen möchte, bietet. Georgien möchte wirklich, dass du in ihr Land ziehst.

Im Moment kannst du nach Georgien ziehen und bis zu ein JAHR lang bleiben – ganz ohne Fragen. Es ist kein Papierkram nötig; es ist einfach ein Standard-Touristenvisum. Es gilt für Staatsangehörige aus 98 Ländern, nicht nur aus den üblichen westlichen Staaten. Danach kannst du eine 360-tägige Aufenthaltserlaubnis beantragen, indem du ein monatliches Einkommen von mindestens 2.000 USD nachweist. Alles online, ohne das Land verlassen zu müssen. Durch dieses Programm hat Georgien eine große und lebendige digitale Community aufgebaut.

Die Aufenthaltserlaubnis kann jährlich verlängert werden, wodurch Georgien zu einem der wenigen Länder gehört, die einen Weg zur dauerhaften Niederlassung über Remote-Arbeit bieten. Informationen zu diesen Ländern findest du in diesem Artikel.

Ein Nachteil für Westler ist, dass Englisch hier nicht weit verbreitet ist. Die Hauptsprache unter Expats ist stattdessen Russisch; in den letzten Jahren sind viele russische Tech-Arbeiter nach Georgien gezogen. Da sowohl Russisch als auch Georgisch sehr schwer zu lernen sind, könnte das langfristig zu einem Problem werden.

Chkhutnieri-Pass im Oberen Swanetien. Nomadenfreundliche Länder für Bergliebhaber
Chkhutnieri-Pass im Oberen Swanetien

Die Berge: Georgiens Berge sind spektakulär. Mit mehreren Gipfeln über 5.000 Metern lassen die Kaukasusberge die Alpen wie kleine Vorberge wirken. Europas höchster Berg, der Elbrus (5.642 m), liegt knapp nördlich der Grenze in Russland.

Es gibt zwar nur eine Handvoll Skigebiete, aber insgesamt kann die Liftinfrastruktur nicht mit Europa oder Nordamerika mithalten. Die Schneemengen sind jedoch beeindruckend; diese Skigebiete bekommen vermutlich mehr durchschnittlichen Schneefall als viele Teile der Alpen. Abseits der Pisten gibt es endlose Möglichkeiten fürs Backcountry-Skiing.

Verschiedene mittelalterliche Dörfer schlängeln sich durch die Täler, allerdings solltest du mit teils miserablen Straßen rechnen. Insgesamt ist die Berginfrastruktur mit nur wenigen Skigebieten im Vergleich zu westlichen Ländern begrenzt. Wie schnell eine Rettung käme, ist unklar. Ich vermute, es könnte zu Verzögerungen kommen.

Das Skigebiet Tetnuldi ist nach dem imposanten Gipfel auf diesem Foto benannt, der mit 4.858 m 49 m höher ist als der Mont Blanc. Nomadenfreundliche Länder für Bergliebhaber
Das Skigebiet Tetnuldi ist nach dem imposanten Gipfel auf diesem Foto benannt, der mit 4.858 m 49 m höher ist als der Mont Blanc

Neuseeland

Das Visum: Neuseeland bietet kein spezielles Visum für digitale Nomaden an. Für Remote-Arbeiter, die in Neuseeland leben möchten, ist die beste Option das Visitor Visa. Du hast die Wahl zwischen Mehrmaliger Einreise, die sechs Monate innerhalb eines 12-Monats-Zeitraums erlaubt, oder Einmaliger Einreise, die neun Monate innerhalb von 18 Monaten ermöglicht.

Die Nachweispflicht für finanzielle Mittel ist in Neuseeland relativ einfach zu erfüllen. Du musst nur 1.000 NZD pro Monat (~590 USD) vorweisen, selbst wenn du keine Unterkunft im Voraus gebucht hast. Mit Unterkunft liegt die Anforderung sogar noch niedriger, bei etwa 400 NZD.

Für Bergliebhaber unter 30 Jahren – und in ausgewählten Ländern bis 35 – ist das Working-Holiday-Visum ebenfalls eine super Option.

Auf dem Weg nach Fiordland. Nomadenfreundliche Länder für Bergliebhaber
Auf dem Weg nach Fiordland

Die Berge: Neuseelands Landschaft wurde von einem anderen Gott geschaffen als die restliche Welt. Es ist ein außergewöhnlicher Ort und gleichzeitig einer der abgelegensten unserer Erde, und irgendwie hat man das Gefühl, wirklich am Ende der Welt angekommen zu sein.

Das heißt nicht, dass Neuseeland völlig unberührt ist. Ein Großteil der Landschaft wurde in den letzten 150 Jahren von Menschen geprägt, viele Wälder und Täler wurden für die Schafzucht gerodet. Die Berginfrastruktur gehört zu den besten aller Länder auf dieser Liste. Es gibt 38 Skigebiete, dutzende Aussichtsgondeln und Lifte sowie mehrere Bikeparks. Außerdem gibt es in Neuseeland ein landesweit gefördertes Netzwerk von sogenannten „Great Walks" – mehrtägige Rucksacktouren, die meist über ein Netz von Hütten verfügen.

Die Südalpen stehen in ihrer Wildheit den europäischen Alpen in nichts nach. Neuseeländische Alpinisten haben dabei immer wieder bewiesen, dass ihnen kaum jemand das Wasser reichen kann. Es ist kein Zufall, dass der erste Mount-Everest-Besteiger aus Neuseeland stammte.

Glücklicherweise bietet Neuseeland ein großzügiges (und einzigartiges) Working-Holiday- und Visitor-Visum, das es ermöglicht, das Land über einen längeren Zeitraum zu erleben. Einen Van zu kaufen und ein Jahr lang das Land zu erkunden, ist dabei besonders beliebt.

Blick auf Christchurch, Neuseelands zweitgrößte Stadt, vom Victoria Park auf den Port Hills. Foto: Sergei Poljak. Nomadenfreundliche Länder für Bergliebhaber
Blick auf Christchurch, Neuseelands zweitgrößte Stadt, vom Victoria Park auf den Port Hills. Foto: Sergei Poljak

Argentinien/Chile

Das Visum: Argentinien ist heute ein Hotspot für digitale Nomaden, wobei sich die meisten in Buenos Aires aufhalten. Laut Golden Harbors lebten 2023 etwa 72.000 digitale Nomaden in Buenos Aires, was eine lebendige und aufregende Community schafft.

Das Visum wurde 2022 eingeführt, obwohl zuvor schon viele Nomaden mit Touristenvisum hier lebten. Es ist sechs Monate gültig und kann um weitere sechs Monate verlängert werden. Der Einkommensnachweis liegt bei rund 2.500 USD pro Monat. Du kannst dich online bewerben – ein Vorteil, wenn du bereits unterwegs bist – und erhältst eine Entscheidung innerhalb von 10–15 Tagen. Nur wenige digitale Nomadenvisa-Programme sind so gut etabliert wie das Argentiniens.

Direkt neben Argentinien bietet auch Chile ein Digital-Nomad-Visum an, das allerdings nur sechs Monate gültig ist und nicht verlängert werden kann.

Digitale Nomaden schätzen Santiago nicht so sehr wie Buenos Aires, dafür liegt die Stadt viel näher an den Bergen. Nomadenfreundliche Länder für Bergliebhaber
Digitale Nomaden schätzen Santiago nicht so sehr wie Buenos Aires, dafür liegt die Stadt viel näher an den Bergen

Die Berge: Auch wenn die meisten digitalen Nomaden in große Städte wie Buenos Aires ziehen, sind Argentinien und Chile die Heimat der zweithöchsten Gebirgskette der Welt: der Anden. Beide Länder sind über 3.000 km lang, und die Anden erstrecken sich über die gesamte Länge (und gehen sogar darüber hinaus).

Die Anden sind abgelegen und erschlossen zugleich. Manche Teile Patagoniens sehen nur selten menschliche Besucher, während einige der gut erschlossenen Skigebiete und Nationalparks zu den beliebtesten der Welt zählen.

Patagonien ist eine weite und abgelegene Region am südlichen Ende des südamerikanischen Kontinents, die sich Chile und Argentinien teilen. Es ist ein Land der Extreme, mit Gletschern, Fjorden, Steppen, Wüsten und gemäßigten Regenwäldern. Sowohl auf der chilenischen als auch auf der argentinischen Seite sind große Teile dieser Berglandschaft durch Nationalparks geschützt.

Argentinien und Chile bieten zudem ohne Zweifel das beste Skierlebnis auf der Südhalbkugel, mit Skigebieten wie Cerro Catedral, Las Leñas und Portillo. Das Backcountry-Skiing ist gut etabliert, mit zahlreichen Berghütten wie dem legendären Refugio Frey.

Der Perito-Moreno-Gletscher fließt aus dem Patagonischen Eisfeld heraus. Nomadenfreundliche Länder für Bergliebhaber
Der Perito-Moreno-Gletscher fließt aus dem Patagonischen Eisfeld heraus

Südafrika

Das Visum: Das südlichste Land Afrikas gehört zu den neuesten Ländern, die ein Digital-Nomad-Visum anbieten, das am 29. März 2024 in Kraft trat. Laut Nomads Embassy wurde die Einkommensanforderung von 55.000 USD auf 37.000 USD gesenkt. Das Visum kann für bis zu ein Jahr gewährt werden.

Südafrika ist ein faszinierendes Land, aber es ist nicht für seine Einfachheit bekannt. Das gilt auch beim Visum. Du musst persönlich in deinem Wohnsitzland einen Antrag stellen. Die Bearbeitung kann mehrere Monate dauern. Außerdem musst du deine Unterkunft im Voraus nachweisen. Wenn du länger als sechs Monate bleibst, bist du zudem verpflichtet, in Südafrika Einkommensteuer zu zahlen.

Der Tafelberg in Kapstadt, Südafrikas bekanntester Gipfel. Nomadenfreundliche Länder für Bergliebhaber
Der Tafelberg in Kapstadt, Südafrikas bekanntester Gipfel

Die Berge: Südafrika mag eine schwierige Geschichte haben, aber es ist auch eines der schönsten Naturreviere überhaupt. Nach dem erwähnten Semester in Namibia bin ich durch Südafrika gereist und es hat mir wider Erwarten sehr gut gefallen. Leider sind mir alle Fotos von dieser Reise verloren gegangen, aber die von Namibia konnte ich retten – und die sind ohnehin wichtiger.

Überall ragen Berge empor. Es ist schwer, eine flache Stelle zu finden, ohne dass irgendwo in der Ferne Gipfel zu sehen sind. Die imposanten Drakensberge erreichen 3.482 m, während die kleineren Kap-Faltberge Küstenblicke, Wildblumen und subtropische Wälder bieten. Südafrika hat Wanderwege für ein ganzes Leben zu bieten, ebenso wie zahlreiche Klettergebiete.

Es schneit von Zeit zu Zeit, besonders in den Drakensbergen, aber Skigebiete sucht man hier vergeblich. Der wohl größte Downhill-Mountainbiker aller Zeiten (G.O.A.T.), Greg Minaar, kommt aus Pietermaritzburg. Trotzdem hat das Land noch einen weiten Weg vor sich, um neue Trails zu entwickeln und Südafrika zu einem echten Bike-Ziel zu machen. Die Topografie dafür ist auf jeden Fall ideal.

Coffee Bay. Nomadenfreundliche Länder für Bergliebhaber
Coffee Bay

Doch Südafrikas Berge, und laut PeakVisor gibt es 14.561 benannte Gipfel, sind nur ein Teil des Ganzen.

Noch bemerkenswerter ist jedoch die unglaubliche Biodiversität des Landes. Südafrika gehört zu den 17 „megadiversen" Staaten der Erde und beherbergt mehr Gefäßpflanzenarten als alle Länder außer sechs. Neben den USA und China, die allein durch ihre Größe so vielfältig sind, ist Südafrika das einzige Land auf dieser Liste, das nicht in den Tropen liegt. Ein Großteil dieser Vielfalt geht auf das Fynbos zurück, die Vegetationsform, die das Kap-Florenreich prägt. Hier wachsen über 9.000 Pflanzenarten, von denen rund 70 % endemisch sind.

Szenen aus dem Cape Fold Belt rund um Stellenbosch. Nomadenfreundliche Länder für Bergliebhaber
Szenen aus dem Cape Fold Belt rund um Stellenbosch

Spanien

Das Visum: Wie Georgien gehört auch Spanien zu den wenigen Ländern, die für Remote Worker einen Weg zur dauerhaften Aufenthaltsgenehmigung eröffnen. Mehr Infos zu diesen Ländern findest du in diesem Artikel.

Das Digital Nomad Visum ist unkompliziert: Du musst ein monatliches Einkommen von 2.700 Euro nachweisen und zahlst als Resident einen pauschalen Steuersatz von 24 % bis zu 600.000 Euro. Außerdem erhältst du Zugang zu Krankenversicherung und Schulen. Nach fünf Jahren kannst du eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung beantragen.

Ein Vorteil des spanischen Digital Nomad Visums: Du kannst deine Familie in den Antrag aufnehmen. Kinder, die in Spanien geboren werden, erhalten nach nur einem Jahr Aufenthalt die Staatsbürgerschaft.

Ja, die Kanarischen Inseln gehören zu Spanien und sind daher ebenfalls in diesem Visum enthalten. Nomadenfreundliche Länder für Bergliebhaber
Ja, die Kanarischen Inseln gehören zu Spanien und sind daher ebenfalls in diesem Visum enthalten

Die Berge: Spanien ist ein Land der Berge und ein wahres Paradies für ein ganzes Leben voller Abenteuer. Am bekanntesten sind die Pyrenäen im Norden: Dort erwarten dich große Skigebiete und mächtige Gipfel, auf einigen von ihnen sogar noch kleine Gletscher.

Neben den Pyrenäen gibt es in Spanien noch viele weniger bekannte Gebirge, die voller Geheimnisse stecken. Die Gebirgssysteme Sistema Ibérico und Sistema Central im Landesinneren ragen auf über 2.000 Meter. Im Süden überrascht die Sierra Nevada, denn dort liegt mit dem Mulhacén (3.479 m) der höchste Gipfel des spanischen Festlands. Gleich daneben findest du ein riesiges Skigebiet, nur wenige Hundert Kilometer von Afrika entfernt. Und vielleicht am eindrucksvollsten: der Pico del Teide (3.715 m) auf den Kanarischen Inseln. Misst man ihn vom Meeresboden, zählt dieser Vulkan zu den höchsten Bergen der Welt.

Nomaden Costa Brava

Spanien hat enorm in den Mountainbike-Sport investiert – mit Tausenden von Trails und speziellen MTB-Zentren im ganzen Land, von Nord bis Süd. Im Winter kannst du in den tieferen Lagen fahren, während es im Sommer besser ist, hoch hinauszugehen, da es heiß wird. Viele Profis nutzen Spanien im Winter als Trainingsrevier.

Noch berühmter ist allerdings das Rennradfahren: Girona gilt als Epizentrum des Profiradsports. Man sagt, dass hier über 200 Profi-Radsportler leben. Das Umland lockt mit ruhigen Bergstraßen und mittelalterlichen Dörfern – und die Stadt liegt in unmittelbarer Nähe zu vielen wichtigen Rennen.

Sonnenuntergang Girona

Wenn Klettern dein Ding ist, gehört Spanien zu den besten Zielen Europas – und das will etwas heißen. Das Land bietet vor allem Sportklettern an Kalkfelsen, von einfachen Kurzrouten bis hin zu langen Mehrseillängen-Touren.

Wenn du einfach nur raus willst, um frische Luft zu schnappen und die Beine zu vertreten, sind Spaniens Wanderwege genauso gut erschlossen wie alles andere.

Costa Rica

Das Visum: Costa Rica bietet ein Digital-Nomad-Visum für alle, die mindestens 3.000 USD pro Monat verdienen. Die Bewerbung erfolgt online, und du erhältst die Antwort innerhalb weniger Wochen. Das Visum ist ein Jahr gültig und kann um ein weiteres Jahr verlängert werden, sofern du weiterhin die Voraussetzungen erfüllst und während des ersten Jahres mindestens 80 Tage in Costa Rica verbringst.

Es sollte erwähnt werden, dass Costa Rica zu den Ländern gehört, die es technisch gesehen verbieten, als Remote Worker mit einem Touristenvisum zu arbeiten. Natürlich stellt sich die Frage der Durchsetzbarkeit, aber aus rechtlicher Sicht ist es illegal.

Der Krater und der kochende See des Vulkans Poás. Nomadenfreundliche Länder für Bergliebhaber
Der Krater und der kochende See des Vulkans Poás

Die Berge: Costa Rica ist das vierte Land auf unserer Liste, das Teil der „Ring of Fire" Gebirgskette ist (neben Japan, Neuseeland und Chile). Costa Rica ist außerdem relativ klein, noch kleiner als Georgien. Dennoch beheimatet Costa Rica 28 benannte Gipfel, der höchste, der Cerro Chirripó, erreicht 3.820 m. Fast 27 % des Landes stehen unter Schutz, und es gibt 28 Nationalparks.

Costa Rica gehört zu den Ländern mit der größten Biodiversität. Es liegt zwar in den Top 20, zählt aber offiziell nicht zu den 17 „megadiversen" Staaten, da es ausschließlich tropisch ist. Wandern und Wildtierbeobachtungen sind hier die beliebtesten Bergaktivitäten. Wer einen der Gipfel erklimmt, durchquert dabei gleich mehrere Biome – vom tropischen Regenwald über Nebelwälder bis hin zu alpinen Graslandschaften.

Neben den Gipfeln bietet Costa Rica eines der besten Surfziele der Welt, köstlich frische Lebensmittel und zählt zu den 24 „vollwertigen Demokratien" weltweit, so der Economist Democracy Index.

Arenal Vulkan. Nomadenfreundliche Länder für Bergliebhaber
Arenal Vulkan

Island

Das Visum: Island ist vielleicht eines der faszinierendsten Länder auf dieser Liste, allerdings bekommt man nur schwer ein Visum. Trotzdem lohnt es sich, Island zu erwähnen, denn die Landschaft dort ist außergewöhnlich und einzigartig auf der Welt. Das Land ist gut entwickelt und bietet exzellente Services für digitale Nomaden.

Das isländische Digital-Nomad-Visum ist sechs Monate gültig und kann unkompliziert online beantragt werden. Allerdings liegt die monatliche Einkommensanforderung bei 1.000.000 ISK (etwa 7.300 USD), was bedeutet, dass nur reichhabende Antragsteller die Voraussetzungen erfüllen.

Vestrahorn. Nomadenfreundliche Länder für Bergliebhaber
Vestrahorn

Die Berge: Island mag zwar nicht die hohen Gipfel des kontinentalen Europas haben, ist aber naturgemäß das wohl exotischste Reiseziel Europas. Große Teile des Landes wirken wie von einer anderen Welt. Die vulkanische Aktivität erzeugt Dutzende Geysire und bunt schimmernde Mineralquellen. Dank seiner Lage im Polarkreis gibt es hier nicht nur Gletscher, sondern auch endlose Eisfelder, soweit das Auge reicht.

Island zieht viele Touristen an, und viele der besten Sehenswürdigkeiten sind relativ leicht zugänglich, zum Beispiel entlang der Route des Golden Circle. Im Vatnajökull-Nationalpark liegt Hvannadalshnúkur (2.110 m), der höchste Gipfel Islands. Man kann direkt bis zum Vatnajökull-Gletscher wandern (dem größten Gletscher Europas).

Wer Island abseits der Touristenpfade erkunden möchte, findet weite, menschenleere Gebiete, ähnlich wie in Namibia. Allerdings stehen die Rettungschancen hier besser.

Der Gipfel des Hvannadalshnúkur mit dem Vatnajökull-Gletscher. Nomadenfreundliche Länder für Bergliebhaber
Der Gipfel des Hvannadalshnúkur mit dem Vatnajökull-Gletscher

Die PeakVisor App

Egal, wo es dich letztlich hinverschlägt, die PeakVisor App ist dein perfekter Begleiter in den Bergen.

PeakVisor gehört seit fast einem Jahrzehnt zu den führenden Tools im Bereich Augmented-Reality-3D-Karten. Wir sind das Ergebnis von fast zehn Jahren Arbeit eines kleinen Softwarestudios mitten in den Alpen. Unsere detaillierten 3D-Karten sind das perfekte Tool fürs Wandern, Biken, Alpinismus, Skifahren und mehr. Die PeakVisor App ist verfügbar für iOS und Android.

  • Unsere 3D-Engine ist den anderen mobilen Karten-Apps weit überlegen.
  • Unsere Karten sind detailliert und zeigen Routen, Trails, Gipfel, Berghütten und Parkplätze weltweit.
  • Unser Tool für die Gipfel-Erkennung ist das genaueste auf dem Markt.
  • Wir bieten jetzt auch Fahrpläne für Skilifte und Berghütten an.
  • Punktgenaue Wettervorhersagen für jeden Ort der Erde. Aktuelle Schneeberichte von Bergwetterstationen.
  • Du kannst Aktivitäten problemlos verfolgen und später in unserer beeindruckenden 3D-Ansicht ansehen.
  • Video-Flyovers jeder Route – egal, ob du sie schon gemacht hast oder nicht. So kannst du die Route vorher visualisieren oder im Nachhinein Revue passieren lassen.
  • Unser Entwicklerteam (info@peakvisor.com) beantwortet deine Fragen zur App schnell und zuverlässig.
  • PeakVisor kostet nur einen Bruchteil des Preises anderer mobiler Karten- und Tracking-Apps, wie Strava.

Unsere besten Satellitenbilder sind für die Alpen und Pyrenäen:

Der Discover-Modus in der PeakVisor-App ermöglicht es dir, im Handumdrehen die besten Trails jeder Region zu entdecken. Falls ein Trail noch nicht in unseren Daten enthalten ist, kannst du auch .gpx-Dateien hochladen. Nomadenfreundliche Länder für Bergliebhaber
Der Discover-Modus in der PeakVisor-App ermöglicht es dir, im Handumdrehen die besten Trails jeder Region zu entdecken. Falls ein Trail noch nicht in unseren Daten enthalten ist, kannst du auch .gpx-Dateien hochladen
Für abgelegene Regionen wie Namibia haben wir zwar keine Satellitenbilder in Ultra-High-Quality, aber du kannst die App trotzdem nutzen, um Trails zu finden, Routen zu verfolgen und deine Aktivitäten auf 3D-Karten zu tracken. Nomadenfreundliche Länder für Bergliebhaber
Für abgelegene Regionen wie Namibia haben wir zwar keine Satellitenbilder in Ultra-High-Quality, aber du kannst die App trotzdem nutzen, um Trails zu finden, Routen zu verfolgen und deine Aktivitäten auf 3D-Karten zu tracken
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