Der klassische Gotthardpass – perfekt für eine Frühjahrstour.
Einleitung
Wer viel unterwegs ist, kennt den Gotthardpass bestimmt schon. Kein Wunder, er gilt als einer der schneereichsten Orte Europas, sammelt Schnee aus allen Richtungen und liegt in einem Gebiet, in dem sich die hohen Gipfel gegenseitig oft vom Schneefall abschirmen. Der San Gotthard liegt quasi mitten in den Alpen, und dank des zusätzlichen Effekts eines großen Passes durch das zentrale Alpenrücken, fällt hier auf relativ niedriger Höhe eine absurde Menge Schnee.

Der Gotthardpass liegt außerdem in der Nähe des legendären Resorts Andermatt. Dieses Off-Piste-Paradies hat in den letzten Jahren noch mehr Aufmerksamkeit bekommen, nach dem Aufkauf durch Vail, und der Aufnahme in den Epic Pass. Andermatt verzeichnet zudem deutlich höhere jährliche Schneemengen als der Rest der Alpen, wobei der Gotthard dank günstiger Orographie noch mehr Schnee abbekommt.
Selbstverständlich ist der Gotthardpass Europas Express-Ticket für späte Saisonschwünge. Der Pass öffnet nicht einmal vor Mitte Mai! Wenn du endlich mit dem Fahrzeug durchkommst, wirst du beeindruckende Schneewände sehen, manchmal mehrere Meter hoch. Kennst du diese Bilder von Bergstraßen in Japan, die im Winter zu Schneetunneln werden? Genau das findet man am Gotthard nach einer besonders guten Saison.
Mit dem Auto kommt man bis auf 2.106 Meter hinauf. Von dort haben Skitourengeher und Freerider, die ihre Schwünge selbst verdienen wollen, einen kleinen Vorsprung ins alpine Gelände. Wenn der Pass öffnet, liegt die Schneegrenze meist schon einige hundert Höhenmeter oberhalb... die Ski müssen also erst einmal auf den Rücken. Oben wartet dafür aber immer noch richtig guter Schnee.
Kulturell spannend ist der Ort übrigens auch: Er markiert die geografische Grenze zwischen der deutsch- und italienischsprachigen Schweiz. Während in Andermatt noch alles auf Deutsch läuft, spricht man in Airolo und weiter südlich bis nach Lugano Italienisch.
Pizzo Lucendro und Pizzo della Valetta
Die vergangene Saison war in den Zentralalpen zwar trocken, aber trotzdem lag noch genug Schnee, um Ende Mai direkt bis zur Straße abzufahren. Meterhoch türmte er sich, während die steilen Bergwände in der Mai-Sonne glänzten und tief unten die Täler schon saftig grün leuchteten. Ein Kontrast, der kaum größer sein könnte.
Noch besser: Oben am Pass gibt es ein paar Restaurants, die um diese Zeit alle geöffnet haben. Und was könnte schöner sein, als sich nach einer langen Tour mit einem Bier und einer kleinen Stärkung niederzulassen?
An den Wochenenden ist hier richtig was los, vor allem um diese Jahreszeit. Platz zum Ausbreiten gibt’s trotzdem noch genug, aber die Hauptabfahrten wirst du nicht mehr jungfräulich erwischen, wenn es länger nicht geschneit hat.
Aber wer könnte es einem verübeln? Es ist doch ganz natürlich, dass sich viele Tourengeher hier noch ein paar schöne Schwünge gönnen wollen, bevor die Ski in die Sommerpause gehen. Und dass es voll ist, hat schließlich gute Gründe: Die leichte Erreichbarkeit, genügend Parkplätze und hervorragendes Skigelände sprechen für sich.
Also, wo probiert man hier am besten? An Routen mangelt es nicht – ein Blick auf die Skitourenkarte genügt. Gehen wir ein paar der Klassiker durch (die Routen sind auf unserer Karte verlinkt): Da wären im Osten der Monte Prosa (2.737 m) und der Giübin (2.776 m), im Westen die Fibbia (2.739 m), der Pizzo della Valletta (2.758 m) und der Pizzo Lucendro (2.963 m).
Ich habe mich für eine Rundtour entschieden: Erst auf den Pizzo Lucendro über den Lago Lucendro, einen Stausee nahe der Passhöhe. Danach ging es über eine wunderschöne Spitzkehrenspur an der Nordflanke des Lucendro hinauf. Die Gipfel von Lucendro und della Valletta waren fast schon lachhaft überlaufen, aber das Skifahren war halbwegs in Ordnung. Kein Pulverschnee, keine perfekter Frühjahrs-Cornschnee, aber auf jeden Fall fahrbar.
Dann fuhr ich die Ostflanke des Lucendro hinab und spurte hinauf zum Pizzo della Valletta. Von dort ging es über welliges Gelände zurück zum Auto. Ein richtig toller Ausklang.
Ich würde trotzdem empfehlen, Eispickel und Steigeisen mitzunehmen, auch wenn ich sie für diese Tour nicht gebraucht habe. Nach ein paar Tau- und Gefrierzyklen kann der Schnee richtig verkrusten, und besonders auf den letzten Gratrücken zu den Gipfeln sind diese Tools Gold wert.
Die meisten starten ziemlich früh (7 Uhr oder noch früher), und nach 8 Uhr wirst du vermutlich keinen Parkplatz mehr finden. Je nach Temperatur und Exposition beginnt der tägliche „Corn Cycle“ meist irgendwann am späten Vormittag – deshalb ist 7 Uhr ein perfekter Startzeitpunkt für die klassischen Routen, die ich oben aufgelistet habe.

Die PeakVisor App
Wenn dir diese Geschichte gefallen hat, solltest du wissen, dass sie dir von der PeakVisor-App präsentiert wurde. PeakVisor ist führend im Bereich Augmented-Reality-3D-Karten – das Ergebnis von fast einem Jahrzehnt Arbeit eines kleinen Softwarestudios mitten in den Alpen.
Ich nutze die App, um meine Touren aufzuzeichnen, mich anhand der starken 3D-Karten zu orientieren und die umliegenden Gipfel zu erkennen. Ich mag Tools, die das Leben in den Bergen einfacher machen – und genau das tut PeakVisor. Die App spart nicht nur unterwegs wertvolle Zeit, sondern ist auch ein unverzichtbarer Begleiter bei der Planung – egal ob für Touren ins Backcountry oder beim Erkunden versteckter Off-Piste-Linien in einem neuen Skigebiet. Hier ein kurzer Blick auf einige der besten Funktionen der App.


PeakVisor Funktionen
Neben den optisch beeindruckenden Karten liegt der Vorteil von PeakVisor in der Vielfalt der Tools für das Gelände abseits der Pisten:
- Tausende Skitourenrouten in Nordamerika und Europa.
- Hangneigungen zur besseren Einschätzung von Lawinengefahr.
- Bequeme Übersicht der Berghütten-Öffnungszeiten und Kontaktinformationen.
- Die Routenfinder-Funktion erstellt für jeden Punkt auf der Karte eine Route. Ein Tippen auf die Route zeigt Details wie maximale und durchschnittliche Hangneigung, Länge und Höhenunterschied an.
- Aktuelle Schneehöhenangaben von Wetterstationen weltweit.
- Eine punktgenaue Wettervorhersage für jeden antippbaren Standort auf der Karte, exakt auf die GPS-Position zugeschnitten, um lokale Unterschiede in Höhe, Ausrichtung usw. zu berücksichtigen, wie sie in den Bergen üblich sind.
- Verwende unsere Skitouren-Karte auf deinem PC, um GPX-Dateien für Routen zu erstellen, die du später in der App nachverfolgen kannst.








