Die Vor- und Nachteile von Skifahren und Snowboarden im Überblick
Stell dir vor, du träumst: Trockener, fluffiger Schnee wirbelt dir ins Gesicht, während du einen Berg hinunterrast. Als du glaubst, du würdest bald ersticken, schießt du aus dem Schnee wie ein Delfin aus dem Meer. Dann wachst du auf.
Du hast richtig Bock auf Abfahrten, aber weißt nicht ganz, was du wählen sollst: Skifahren oder Snowboarden. Da womöglich eine lebenslange Leidenschaft daraus werden könnte, ist die Entscheidung nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.
Du bist nicht allein, wenn du dich zwischen Skiern und Snowboard auf der Piste hin- und hergerissen fühlst. Beide Sportarten bieten einzigartige Erlebnisse und Herausforderungen. Wie entscheidest du, was zu dir passt? In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf die Unterschiede zwischen Skifahren und Snowboarden, damit du eine informierte Entscheidung treffen kannst. Es gibt kein richtig oder falsch, aber einige Punkte solltest du vor deiner Wahl auf jeden Fall beachten.

Die Vorteile von Snowboarden
Auch wenn Snowboarden jünger ist als Skifahren, ist es keineswegs unterlegen. In einigen Bereichen hat Snowboarden sogar die Nase vorn.
Erstens ist Snowboarden im Tiefschnee deutlich leichter als Skifahren. Tatsächlich verdanken wir der Snowboard-Revolution in den 80er- und 90er-Jahren einen echten Wandel in Sachen Powder-Fahren. Snowboards sind sehr breit, wodurch sie auf dem Schnee „schweben“, statt einzusinken.
Viele haben damals gewechselt, weil es einfach mehr Spaß machte, mit dem Snowboard durch unberührten Pulverschnee zu carven und zu shredden. Skifahrer, mit ihren langen, geraden Skiern, sanken oft im Schnee ein und es war einfach ein enormer Kraftaufwand, um Kurven zu fahren. Damals wirkten Skifahrer im Vergleich zu Snowboardern geradezu unbeholfen.

Inzwischen hat sich der Vorteil der Snowboarder im Pulverschnee etwas verringert. Ende der neunziger Jahre begann die Skiindustrie, sich ein Stück vom Snowboarden abzuschauen, da dieses immer mehr Marktanteile gewann. Die Top-Snowboarder zeigten auf den Pisten super Style, während das Skifahren nicht schnell genug nachzog. Im folgenden Jahrzehnt wurden Skier deutlich breiter, und Pulverschnee-Skifahren wurde für eine viel größere Zielgruppe zugänglich. Während in den Achtzigern und Neunzigern nur Profis tiefen Pulverschnee meistern konnten, können heute sogar fortgeschrittene Freizeit-Skifahrer das pure Glück spüren, frische Spuren zu ziehen.
Abgesehen vom Pulverschnee lassen sich Snowboards auch abseits der Piste leichter handhaben. Mit nur zwei Kanten statt vier gibt es weniger, was du kontrollieren musst, und ein Board gleitet sanfter über Unebenheiten im Schnee als Skier.
Ein weiterer Vorteil von Snowboards ist der Komfort. Snowboardboots sind extrem bequem, wie ein gut eingelaufenes Paar Wanderschuhe. Du kannst damit herumlaufen, Mittagessen genießen, die Lifte fahren und musst dir keine Sorgen um deine Füße machen. Skifahrer hingegen stellen ihre Boots ständig ein: auf dem Lift lockern, vor der Abfahrt wieder fester ziehen. Manche ziehen sie zum Mittagessen aus, und nur die härtesten (oder unvernünftigsten) wagen es, damit Auto zu fahren. Bei älteren Skifahrern entstehen mitunter sogar sogenannte ‚sechste Zehen‘, die manchmal operativ entfernt werden müssen. Skifahrer geben oft jede Menge Geld dafür aus, um ihre Skischuhe individuell anpassen zu lassen, um solche unangenehmen Folgen zu vermeiden.
Snowboarder erleiden zwar seltener Knieverletzungen als Skifahrer, dafür aber deutlich öfter Handgelenks-, Ellenbogen-, Arm- und Schulterverletzungen. Außerdem verlieren sie beim Sturz nicht ihr Brett wie Skifahrer, was lästiges Hinterherlaufen erspart. Skier, die in tiefem Pulverschnee verschwinden, werden manchmal nie wiedergefunden. Ein Verlust, der schnell mehrere Tausend Euro kosten kann.
Aus Lifestyle-Sicht steht Snowboarden oft für einen leicht rebellischen, alternativen Spirit im Vergleich zum Skifahren. Das liegt zum Teil daran, dass Snowboarder jahrelang in vielen Skigebieten verboten waren, während die etablierten Ski-Communities den Neuzugängen Grenzen setzen wollten. Die luxuriöse, fast schon elitäre Welt des Skisports lässt sich auf Snowboarden kaum übertragen, was oft gerade den Jüngeren gefällt.

Die Vorteile von Skifahren
Klar ist, dass Skifahrer auf fast jedem Berg die Mehrheit auf den Pisten ausmachen. Oft liegt das Verhältnis bei 4 zu 1 oder sogar noch extremer zugunsten der Skifahrer. Woran liegt das? Sind Skier wirklich besser als Snowboards, oder steckt ein ganz anderer Grund dahinter?
Es gibt einige Gründe, warum Skifahren in Skigebieten beliebter ist als Snowboarden. Zum einen passt Skifahren einfach besser zum Gelände, auf dem die meisten unterwegs sind: präparierte Pisten. Skier sind perfekt für die „Groomer“, auf denen rund 95% der Skigäste ihre Zeit verbringen. Skifahren ist technisch – das Carven und die Suche nach dem perfekten Schwung gehören zum Reiz dazu. Und mal ehrlich: Vier Kanten sind auf hartem, griffigem Schnee einfach im Vorteil. Außerdem haben Skifahrer den besseren Rundumblick... ein echter Pluspunkt auf vollen Pisten.

Ein weiterer großer Vorteil für Skifahrer: Sie können flache Passagen am Berg viel leichter überwinden. Viele glauben, das Skigebiet Alta lasse Snowboarder wegen reiner Vorurteile nicht zu. Wer aber schon mal dort war, weiß: Es liegt am Gelände. Das Gebiet ist voll von Traversen, die für Snowboarder schlicht unpassierbar wären. Das wäre nicht nur ein Albtraum für die Pistenrettung, sondern würde auch zu unzähligen Fußspuren im Schnee führen. Und da Alta für seine Schneemengen bekannt ist, würden Snowboarder schnell feststecken, selbst ohne Board. Es hat also nichts mit Arroganz zu tun: Alta ist weit weniger schick als Nachbarn wie Snowbird oder Park City. Deer Valley hingegen lässt Snowboarder tatsächlich nicht zu. Dort will die wohlhabende Kundschaft einfach unter sich bleiben.
Die Möglichkeit zu traversieren macht Skier im Gelände und bei großen Bergtouren oft praktischer (wenn auch nicht unbedingt besser). Manche Snowboarder greifen allerdings ebenfalls zu Stöcken, um auf Traversen besser voranzukommen.

Andere Faktoren, die du berücksichtigen solltest
Es gibt noch ein paar weitere Punkte, die bei der Entscheidung eine Rolle spielen. Zum Beispiel: Welche Sportarten du vielleicht schon beherrschst. Bist du eher der Surf- oder Skateboard-Typ? Dann ist Snowboarden genau dein Ding... du kennst die seitliche Haltung ja schon. Radfahrer und Eisläufer dagegen haben meist leichteres Spiel beim Skifahren, weil sie die vorwärtsgerichtete Bewegung gewohnt sind.
Ein altes Sprichwort sagt: „Snowboarden ist schwieriger zu lernen, aber leichter zu meistern. Skifahren ist leichter zu lernen, aber schwieriger zu perfektionieren.“ Doch was steckt hinter dieser mysteriösen Aussage?
In den ersten Tagen verbringen Snowboard-Anfänger den Großteil der Zeit auf dem Hintern. Wer selbst schon versucht hat, Snowboarden zu lernen, oder jemandem dabei zugesehen hat, weiß genau, wovon die Rede ist. Die seitliche Körperhaltung ist so ungewohnt, dass das Gleichgewicht am Anfang richtig schwerfällt. Beim Skifahren ist das anders: Es fühlt sich natürlicher an, fast wie normales Stehen auf zwei Beinen. Viele schaffen es schon am ersten Tag, auf einer blauen oder sogar roten Piste runterzufahren, ganz ohne Sturz. Und mit dem guten alten Schneepflug kann man sich sogar ein bisschen „durchmogeln“ und trotzdem sicher ins Tal kommen.
Viele fangen mit dem Skifahren an und wechseln später zum Snowboarden. Für Kinder unter acht Jahren ist Snowboarden meist noch zu schwierig. Skifahren hingegen können viele schon mit zwei oder drei Jahren lernen. Beim Snowboarden ist das nicht so einfach: Gleichgewicht halten, traversieren, Liftfahren, anhalten oder nach einem Sturz wieder aufstehen – all das ist deutlich komplexer. Außerdem müssen Kinder beim Snowboarden schon rechts und links unterscheiden und ihr Gewicht gezielt von der Fersen- auf die Zehenkante verlagern können. Deshalb bieten die meisten Skischulen Snowboardunterricht erst ab etwa acht Jahren an, auch wenn du deinen Kids zu Hause vielleicht schon etwas früher selbst die Basics zeigen kannst.
Apropos Liftfahren: Für Snowboarder ist das deutlich umständlicher. Sie müssen einen Fuß aus der Bindung nehmen, um in den Sessellift einzusteigen, und ihn oben wieder einrasten. Kein Wunder also, dass Skifahrer oft schneller Runden drehen als Snowboarder. #
Terrain-Parks
Kommen wir zu den Terrain-Parks: Snowboarder haben diesen Teil des Bergs quasi erfunden, weil Tricks auf 210 cm langen, geraden Skiern damals fast unmöglich waren. Heute sind sowohl Skifahrer als auch Snowboarder im Park unterwegs und zeigen beeindruckende Tricks. Trotzdem gilt: Tricks auf dem Snowboard zu machen ist einfacher, weil man nur ein Brett in der Luft managen muss statt zwei. Snowboarder haben eine große Landefläche unter den Füßen und sind fest mit ihrem Board verbunden. Das Lösen der Bindungen entfällt also. Wer also zum echten Park-Junkie werden will, hat als Snowboarder oft den einfacheren Einstieg.

Fazit
Zusammengefasst ist Skifahren wahrscheinlich die beste Wahl für die meisten. Kein Wunder also, dass auf den Pisten mehr Skifahrer als Snowboarder unterwegs sind.
Das heißt nicht, dass Skifahren besser wäre als Snowboarden. Jede Sportart hat ihre Stärken und Schwächen. Aber mal ehrlich: Die meisten Skifahrer sind nur ein oder zwei Wochen im Jahr auf den Pisten unterwegs und fahren auf präparierten Trails. Mit so wenig Übungszeit hat Skifahren den Vorteil, dass Anfänger schneller Spaß haben, statt sich mühsam durch die ersten Wochen zu kämpfen.
Außerdem ist Skifahren ideal für präparierte Pisten, denn mehr als beim Snowboarden definiert hier die Kunst des perfekten Schwungs den Sport. Carven zu lernen und die Technik zu meistern ist beim Skifahren eine lebenslange Aufgabe, beim Snowboarden sieht das anders aus. Dennoch können Boarder viel leichter eine lebenslange Karriere im Tiefschnee oder im Freestyle starten als Skifahrer.
Letztendlich hängt die Entscheidung von deinen Vorlieben, deinem Lernstil und deinem Wohlfühlfaktor ab. Also schnapp dir deine Ausrüstung, ab auf die Piste und finde heraus, welcher Sport dein Herz wirklich höherschlagen lässt.

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